Der Kulturvorstand in Spitzbergen :: Attest 18-12-97
Hiermit wird bestätigt, dass Åge Utnes als Materialverwalter in dem Gesellschafts- und Kulturrat, ehemaligen Kulturvorstand, von Spitzbergen im Zeitraum vom 10. Juni 1996 bis zum 30. November 1997 angestellt war. Die Teilzeitstellung umfasste regelmäßig 20 Stunden im Monat. Hinzu kamen extra Arbeiten auf Stundenbasis, im Zeitraum der Anstellung durchschnittlich ca. 40 Stunden im Monat.
Die Arbeitsaufgaben umfassten Instandhaltung der Tonausrüstung, in den Lagern die Ordnung aufrecht erhalten und bei Kulturveranstaltungen die Tonanlage zu versorgen. Utnes ist die gesamte Anlage durchgegangen und hat die Tonanlage soweit ergänzt, dass sie heute in stabilem und betriebsfähigen Zustand ist. Außerdem war Utnes technischer Chef während der Sonnenfestwoche 97, eine jährliche Festwoche die mehrere Arrangements täglich umfasst. Åge Utnes ist den tonmäßigen Erwartungen sowohl der gastierenden professionellen Künstler auf nationalem und skandinavischem Niveau wie auch denen der lokalen Akteure entgegengekommen.
Die Stellung des Materialverwalters endete mit strukturellen Änderungen, die die Verantwortung für die Licht- und Tonanlage einer anderen Einheit überträgt wurde. Utnes hat in dieser Verbindung einen Kurs in Tontheorie, Riggung und Tontechnik für die Benutzer der Tonanlage gehalten. Utnes hat systematisch, gründlich und selbstständig gearbeitet.
Mit diesem Hintergrund können wir ihm unsere besten Empfehlungen geben.
T. K., Sekretär
Eigene Kommentare
Es war gut, nach fünf Jahren Pause Tonarbeit wieder aufzunehmen. Und es war ein positives Erlebnis zu sehen wie altes Wissen, wie Routinen um die Riggung, Tontechnik und Instandhaltung noch im Blut saßen. In ein und einem halben Jahr habe ich dort oben viel aufgeriggt – alles von Karaoke-ähnlichen Shows, Minigospel in der Kirche, Fest im Lokal, das meiste der Sonnenfestwoche 97, Anne-Cath. Vestly in der Bibliothek und Länderspiel in Handball zwischen Norwegen und Russland. Die Tonszene in Longyearbyen ist naturgemäß nicht so groß (Longyearbyen hat ungefähr 1.300 Einwohner), aber dafür angenehm und möglicherweise aktiver als an einem Platz vergleichbarer Größe auf dem Festland. (Speziellen Dank an die Band "Sprekk i belgen" und die kulturverantwortlichen Russen in Barentsburg!)
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Die Arbeit hat mich auch dazu inspiriert, an der Hochschule in Telemark Kulturfach zu studieren. Hier ein paar konkrete Beispiele, die vielleicht den Abstand zwischen Planlegung und Durchführung illustrieren können:
a. Die Sonnenfestwoche ist eine alljährliche Markierung, dass sich die Sonne nach vier langen Monaten Abwesenheit wieder Longyearbyen zuwendet. Die Festwoche umfasst viele Arrangements für alle Altersgruppen, und die meisten öffentliche Räume werden dafür gebraucht. Zehn Tage bevor das Fest losgehen sollte, wurde ich gebeten die Pläne für die Woche zu kommentieren. Es stellte sich heraus, dass das Arrangementkomitee ein Programm aufgesetzt hatte, das sich mit lokalen Mitteln nicht durchführen ließ. Große Künstler sollten eingeflogen werden, aber die Arrangeure konnten die technischen Fragen und Anforderungen der Manager und der Ausführenden nicht antworten und erfüllen. Ich informierte das Komitee, was sie da vor sich hatten, und was sie brauchten. Sofort bekam ich die Verantwortung für die technische Abwicklung, und die Vollmacht das technische Material zu beschaffen. Zweihundert hektische Arbeitsstunden später konnten wir eine geglückte Sonnefestwoche feiern.
b. Der norwegische Nationalfeiertag wird in Longyearbyen und auf dem Festland ziemlich gleich gefeiert. Aber das Klima trägt dazu bei, dass die Feiern etwas unwirtlicher ausfallen als weiter südlich. 1997 war geplant, die Feierlichkeiten mit Tonanlage bei dem Felsen auf Skjæringa zu markieren, und danach eine abendfüllende Unterhaltung mit Kulturaustausch mit den Russen im großen Saal des Hauses. Das Arrangementkomitee hatte seine Schwierigkeiten zu verstehen, dass man bald 25-30 Arbeitsstunden braucht für drei Stunden Arrangement auf zwei Lokalitäten: Zeit zum aufriggen, Proben abzuhalten und Sound für 15 verschiedene Einlagen mit Künstlern mit variierender Bühnenerfahrung zu setzen.
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